Tuesday, December 15, 2009

Weitere Bauprojekte abgeschlossen...

Jeder Hausbesitzer weiss, dass man(n) ab und zu an seiner Liegenschaft Hand anlegen muss, um sie im Schuss zu behalten. Dies gilt insbesondere hier in Amerika, wo (fast) jeder versucht, alles selbst zu machen. Dazu gibt es schliesslich die perfekten Einkaufszentren für Männer: Homedepot und Lowes haben nahezu alles, was es braucht, um sich ein eigenes Haus zu bauen. Insbesondere Homedepot sticht mit seiner sehr kompetenten Beratung klar heraus.

Wenn man(n) also Fragen zu einem Bauprojekt hat oder einen Ratschlag zur Lösung eines (Bau-)Problems braucht, ist bei Homedepot meist an der richtigen Adresse. Ich habe hier schon unzählige Tipps und Tricks erhalten. Natürlich muss man die jeweiligen Ratschläge nochmals genau durchdenken, denn manchmal sind sie nicht eins zu eins anwendbar, aber im Grundtenor doch brauchbar.

Gerade wenn man aus einem Land wie die Schweiz kommt und sich einen aufwändigen und teuren Baustil gewohnt ist, hat man anfänglich häufig Angst, selbst Hand anzulegen. Doch nachdem die ersten Projekte wie die Überdachung unseres Backporches oder der Einbau eines Fensters problemlos gemeistert werden konnten, ist der notwendige Mut schnell gefunden, weitere Aufgaben anzupacken.

In den letzten Wochen konnten wir vier Arbeiten abschliessen und den entsprechenden Mehrwert geniessen / in Anspruch nehmen. Fangen wir mit dem kürzesten, aber nicht unbedingt einfachsten Job an. Der Einbau eines Fensters mit Lüftungsgitter in unserem Walk-in Closet (begehbarer Wandschrank). Jedes Mal, wenn die Luftfeuchtigkeit höher wird, kämpften wir diesen Sommer mit Lüftungsschwierigkeiten in unserem Kleiderschrank. Wie wir von Einheimischen erfahren haben, haben so fast alle Eurekaner Sorgen wegen der hohen Bodenfeuchtigkeit. Deshalb kauften wir uns kurzerhand einen leistungsfähigen Luftentfeuchter und so konnten wir kurzfristig eine Linderung erreichen. Ein weiterer Knackpunkt war aber, dass wir dazu die Türe zum Walk-in Closet offen lassen mussten was wiederum unsere Katzen dazu animierte, alles sehr genau unter die Lupe zu nehmen. Also grübel, grübel und studier, machen wir doch ein Loch in die Tür!

Zuerst messe ich die Stelle genau aus und starte dann mit dem Teppichmesser und schneide auf der ersten Seite das entsprechende Loch aus. Dann dasselbe auf der anderen Seite. Der Durchstich wäre dann mal gemacht. Was macht man nun, wenn das Innenleben einer amerikanischen Zimmertüre so aussieht?

Nur Sperrholz und Karton! ...und viel Luft!

Damit das doch noch etwas mit dem Fenster wird, zimmere ich kurzerhand einen innenseitigen Rahmen hinein und lege dann ein Fenstergitter von jeder Seite darauf. Dannach schliesse ich die Arbeit mit passenden Zierleisten (auch als Fussleisten bekannt) ab. Zu guter Letzt natürlich noch schön streichen und fertig ist das Kunstwerk! ...und es tut seinen Zweck wie gehofft und erwartet. Und jetzt kann die Luft schön zirkulieren und die Luftwerte liegen in der richtigen Bandbreite, so dass unsere Kleider nicht wieder anfangen zu modern.

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Nun, alleine diese Massnahme hilft auf Dauer leider nicht, die hohe Luftfeuchtigkeit draussen zu halten. Da muss noch etwas mehr gemacht werden und deshalb musste ich das "Übergwändli" anziehen und ab ins Basement (der amerikanische Keller - meist nicht verwendbar als Keller oder Lagerraum, weil nicht ausgebaut und häufig feucht) verschwinden. Diese Arbeit dauerte dann schon ein paar Tage länger. Für diese Arbeit kauften wir im Homedepot einige Rollen mit Isolationsmaterial (Fiberglas) und das notwendige Kleinzeug. Als Abschluss haben wir dann eine spezielle feuchtigkeitsabweisende Folie darübergetackert und noch eine Plastikfolie über die Erde ausgebreitet. Auf diese Weise sollten wir eine ordentliche Vorsorge gegen die destruktive Luftfeuchtigkeit getätigt haben. Nach einigen Tagen luftentfeuchten können wir feststellen, dass sich die Werte recht stabil und vorallem in einer "guten" Bandbreite bewegen. Zusätzlich sollte diese Isolation natürlich im kommenden Winter auch wärmemässig etwas bringen - was es auch tut.

Und da wir schon im Basement waren, wollten wir noch ein weitere Problem an die Hand nehmen. Wie so üblich, werden auch die Wasserleitungen nicht isoliert, was dann zur Folge haben kann, dass es speziell in kühleren Jahreszeiten eine Ewigkeit dauert, bis der Warmwasserhahn auch warmes Wasser liefert. Zusätzlich treibt es auch die Stromkosten nach oben, weil der Boiler viel mehr arbeiten muss. Dank der Unterstützung von Lowes (und unserer Kreditkarte) war dann auch dieses Material bald einmal gekauft. Wahrscheinlich haben uns einige andere Kunden für komische Vögel gehalten, als wir mit einer ganzen Box voll mit Rohrisolationen an der Kassen angestanden sind. Lustigerweise hat es Einzelne zum Nachahmen animiert, haben sie doch gleich auch zwei oder drei 6-Fuss Isolationsrohre gekauft (Preis pro 6-Fuss-Rohr zwischen $ 0.97 bis $1.26). Schlussendlich haben wir insgesamt 720 Fuss / ca. 220 Meter Kalt- und Warmwasserleitungen eingepackt und mit Isolationsband gesichert.

Was auch noch wichtig ist - so sollten wir dann auch die kalte Winterzeit ohne Frostschäden überdauern können. Letzten Winter hatte es eine Wasserleitung kurzfristig eingefroren und auch in den Vorjahren gab es zum Teil grössere Probleme mit eingefrorenen Wasserleitungen. Wir hörten von mehreren Tausend Dollar Reparaturkosten - da wäre eine Rohrisolation und ein paar dreckige Kleider wohl billiger gewesen...


Vom letzten der vier Umbauten erzählen wir Euch im nächsten Blog. Hat sich auch gelohnt!

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