Tuesday, July 28, 2015

Auf den Hund gekommen

Schon zu Zeiten als wir noch in der Schweiz wohnten, war ab und zu das Gespräch, einen Hund zu haben, doch mit der Anschaffung ist es bekanntlich nicht getan. Deshalb haben wir das Thema immer und immer wieder auf die lange Bank geschoben.

Man kann ja nicht einfach ein neues Tier, vor allem nicht einen Hund, einfach so adoptieren. Ein Hund ist viel mehr abhängig von seinem Meister als zum Beispiel eine Katze. Katzen sind einfach gestrickte Tiere und verursachen meistens keine grosse, zusätzliche Bürde, ausser dass es mehr zum Putzen gibt. Praktisch kann es sein, wenn die Wohnung keine Teppiche hat. So können kleine Unfälle schnell und unproblematisch beseitigt werden. Dann braucht es noch eine Katzentüre, einen grosszügigen Katzenbaum, damit die Katze beschäftigt ist und die Möbel in Ruhe lässt. Bisher haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht und ich würde sicher jedem empfehlen, beim Katzenbaum nicht zu sparen. Er wird sich schnell bezahlt machen!

Was ist aber mit einem Hund? Ist das Tier einmal da, braucht es einen Futternapf, ein Halsband mit einer Leine und eine Schlafmöglichkeit, ein Hundebett. Das ist alles?!? Nicht ganz! Es braucht vor allem viel Aufmerksamkeit und Zuneigung. Kein anderes Haustier ist wohl so an den Menschen gekettet wie ein Hund. Ein guter Hund ist immer an der Seite und will bei allem, was man tut, mit dabei sein. Das wäre wohl aus dem Lehrbuch, die Praxis sieht meistens doch etwas anders aus.

Nun, ein Geburtstag lag in der Luft, damals im 2011 und das wäre vielleicht eine Gelegenheit... Vorher aber noch eine Vorgeschichte: wenige Tage vor diesem Geburtstag wurde unsere nächtliche Ruhe plötzlich durch hartnäckiges Jammern eines Hundes gestört. Am nächsten Morgen wollten wir der Ursache auf den Grund gehen. Ein erster Gedanke war, schliesslich haben wir ein chinesisches Restaurant nebenan, dass unsere Nachbarn mit dieser Geschichte etwas zu tun haben könnten. Zielstrebig ging Sonja rüber, direkt in die Küche und wollte wissen, was es sich mit dieser Nachtruhestörung innehatte. Oh, wie falsch! Die Chinesen hassen Tiere und sie ist allergisch auf Tierhaare - da hat es keinen Platz für Hunde! So ging die Suche weiter und wir wurden auf dem Balkon bei den Mexikanern fündig. Da war doch dieses herzige, kleine Hundchen unter einem Waschzuber zugedeckt mit etwas Futter und Wasser ganz alleine. Ich brachte ihn rüber in unsere Wohnung und zeigt ihn, es war ein Männlein, Sonja. Dieser kleine Boy war der Grund für all den Lärm! Beim genaueren Hinschauen entdeckten wir, dass er übersäht mit Zecken und Flöhen war. So zogen wir sicherlich etwa 50 Zecken aus seinem Fell. Dieser arme Kerl!


Wir spielten einige Minuten weiter mit ihn und es schien, dass er ein sehr freundlicher und anhänglicher Kumpel war. Nach einiger Zeit brachte ich ihn wieder zurück in sein Verliess. Am Abend, als die Mexikaner von der Arbeit zurückkamen, bin ich dann rüber gegangen und wollte klarstellen, dass man so nicht mit einem Tier umgeht. Ich verstehe, dass sie ihn nicht in der Wohnung lassen wollten, da er ja noch nicht stubenrein war, aber alleine auf dem Balkon mitten im Sommer, nein, das ist nicht in Ordnung. So erfuhr ich, dass er Chato heisst und aus einem 4er Wurf stammt. Es gibt noch einen Bruder, der schon einen Platz hat und zwei Schwestern, welche noch kein Zuhause haben. Sie leben zur Zeit noch in Missouri auf irgendeiner Farm bei Cousins.

Da ich wusste, dass Sonja Gefallen an Chato gefunden hatte, sagte ich zu Lucas, dem Mexikaner, er könne ja mal diese Schwestern vorbei bringen und wir würden uns diese Anschauen. Er meinte, er würde mir nur die etwas gesündere bringen. So kam der nächste Samstag und die Mexikaner waren wieder bei den Verwandten zu Besuch gewesen. Da brachte er uns das kleine Mädchen. Sie war mager und sehr ungepflegt und selbstverständlich voll Flöhe und Zecken. Zuerst dachte Sonja, es sei Chato, dann sagte ich ihr, nein, dieses Girl gehört nun uns. Anfänglich war die Begeisterung doch sehr in Grenzen, aber nachdem die kleine Sophie "gereinigt" von ihren Plagegeistern war, kam doch etwas Freude auf.



Sogar Jerry Lee fand die kleine Sophie spannend und es störte ihn überhaupt nicht. Auch Chili war nicht sehr beeindruckt, jedoch Gipsy war für etwa zwei Wochen während dem Tag nicht mehr in der Wohnung. Doch nach dieser Zeit wendete sich die ganze Geschichte schnell, wie nachfolgende Bilder zeigen..



Sophie gehört heute zum Inventar. Sie ist unsere tägliche Verpflichtung. Dank ihr haben wir Eureka Springs in allen Winkeln und Ecken erkundet und wir kennen unser Dorf wie unsere Westentasche. Wir haben uns so eingerichtet, dass jedes von uns abwechselnd mit Sophie zirka eine Stunde täglich Laufen geht. Manchmal ist es weniger und manchmal auch mehr. Sollten wir es mal vergessen wollen, so erinnert uns das kleine Girl, das nun nicht mehr so klein ist, dass sie ihr tägliches Fitnessprogramm noch nicht hatte. Sie weiss irgendwie haargenau, wer an der Reihe ist. So gegen Mitte Nachmittag wird sie jeweils unruhig und schaut dann genau zu uns, um ja nicht ihre Gelegenheit zu verpassen. Einzig, wenn es mal regnet, ist sie nicht sehr begeistert und es ist einfach, sie zu überzeugen, dass der heutige Auslauf etwas kürzer gehalten wird. Die Sommerhitze ist auch eine grosse Plage für sie, aber nichts desto trotz, sie will ihren Spaziergang machen. So müssen wir auch bei tropischen Temperaturen mit super schwülem Wetter unsere Runde drehen. Wird es kälter, umso besser fühlt sie sich und sie verabscheut auch Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt nicht. Und gibt es dann sogar Schnee, dann ist sie nicht mehr zu Halten. Irgendwie liebt sie Schnee, auch wenn es sie sicher an die Pfoten friert, aber sie hat dafür keine Zeit.

Saturday, July 25, 2015

Neuanstrich Aussenseite

Unsere Vor-Vorbesitzer, das Ehepaar Rose, liessen unser Motel 1983 erbauen. Sie starteten mit dem Hauptgebäude mit 10 Zimmern und nach und nach kamen mehr Zimmer dazu bis am Schluss 19 Zimmer waren. Aufgrund des Namens und wohl auch aus Liebe zu Rosen, hiess die Lookout Lodge damals "Rose Garden Inn". Damit alles zum damaligen Konzept passte, wurde wahrscheinlich, nebst den Gästezimmern, auch die Aussenfassade in einer altrosa Farbe gestrichen. Das wäre sicher nicht unsere Wahl gewesen, war aber damals wohl passend.

Die neuen Besitzer beschlossen, die Zimmer neu zu streichen und sie wählten die Farbe dunkelgelb, was auch uns gefallen hätte. Mit dem Anbau des Atriums entstand eine neue Farbkombination von altrosa und hellem Tannenholz. Es wurde also irgendwie Zeit, eine Einheitlichkeit herzustellen. So beschlossen wir im Sommer 2012 aus altrosa gelb zu machen.

Es war gerade passend, dass wir Unterstützung aus der Schweiz hatten und wir suchten uns die wohl heissesten Sommertage Ende Juni 2012 für diese Arbeit aus. Zuerst mussten wir den alten Dreck mit dem Hochdruckreiniger runterwaschen. Wie dreckig war doch die ganze Fassade, etwas was man meistens erst im Nachhinein realisiert. Insbesondere das Holz des Atriums war sehr schwarz vom ganzen Strassendreck.



Zum Glück gibt es im Nachbardorf Berryville einen Verleih für Arbeitsgeräte. So mieteten wir uns einen sogenannten Scissor-Lift. Mit diesem kann man schnell und einfach von allen Seiten her die Fassade und das Atrium bearbeiten. Natürlich mussten wir auch die vielen Möglichkeiten dieses Geräts prüfen. Auf jeden Fall könnte man höher hinauf gehen als notwendig in unserem Fall. Die Aussicht dort oben war "pretty cool", aber wir hatten ja dafür zuwenig Zeit.


Sogar Sonja fand den Scissorlift praktisch und sie wagte sich mit unserem Swiss-Girl Karin Sterchi in die Lüfte. Zusammen nutzten sie die Gelegenheit, gleich noch die Plexiglas-Fenster einmal gründlich zu reinigen. Was wäre, wenn alles neu gestrichen ist, aber die Fenster jämmerlich dreckig geblieben wären. Unvorstellbar!



Wie erwähnt, wird nun alles gelb gestrichen. Einfacher geht es, wenn man's dabei auch noch lustig hat! Was sicher war, der Schweiss ist uns nur so in Graben heruntergelaufen, doch wir haben uns deshalb nicht geschlagen gegeben. Innert zwei Tagen hatten wir alles gelb gestrichen plus das Atrium kriegte einen schützenden Klarlack. Dazu haben wir noch alle Fenster neu mit Caulk abgedichtet. Wie lange die ganze Arbeit halten wird, ist ungenau, aber hoffen wir, dass wir das Ganze nicht in wenigen Jahren bereits wiederholen müssen.



Das Endresultat hat uns auf jeden Fall überzeugt. Hier möchten wir es nicht verpassen und Karin Sterchi für ihren unermüdlichen Einsatz bei diesem Projekt und auch bei anderen Arbeiten ganz, ganz herzlich zu danken. Wir werden ihr zu einem späteren Zeitpunkt noch einen eigenen Eintrag widmen. Big Hug, Karin!


...und noch mehr neue Fenster!

Wenn man in einem älteren Haus lebt, gibt es immer wieder Renovationen zu erledigen. Ein grösseres Projekt, welches uns noch einige Zeit beschäftigen wird, ist das Auswechseln von alten Fenstern.

Beim Bau unseres Motel 1983 wurden nur solche mit Einfachverglasung verwendet. Dass diese keine optimalen Energiewerte ausweisen, ist wohl schnell erkannt. Damals kostete jegliche Art von Energie einiges weniger als heutzutage. Daher ist es naheliegend, etwas Geld in solche Arbeiten zu investieren. Schnell war erkannt, welche Fenster zuerst ersetzt werden müssen. Einerseits war es dasjenige in Sonja's Zimmer und dann auch das im Frontdesk/Empfang. Bei jedem Windpfiff rund um das Haus spürten wir die kalte Luft direkt ins Zimmer fliessen. Wir erinnern uns, dass im Winter 2008/2009 sogar eine Zimmerpflanze beim Empfang erfroren war, also war es wirklich Zeit, etwas dagegen zu tun.

Hier ein paar Bilder des Fensterwechsels beim Empfang:


Schlussendlich bekam der Aussenrahmen noch seine finale Farbe im Sommer 2012! Seit dem Wechsel bleibt es sehr warm und wir müssen die Klimaanlage starten, sobald mehrere Leute im gleichen Raum sind, sogar im Winter!


Auch das Fenster in Sonja's Zimmer dichtet nun viel, viel besser ab. Zusätzlich bleibt auch der Strassenlärm besser draussen. Hier noch das alte, undichte Fenster und später... das neue mit Doppelverglasung, doch zuerst muss alles entfernt sein.


Sieht doch auch viel besser aus, oder?


Schlussendlich braucht es hier auch noch einen Neuanstrich, damit alles gut aussieht.

Wer unseren Blog verfolgt, weiss auch, dass wir im Januar 2011 einen riesigen Wasserschaden erlitten haben. Dabei benutzten wir die Gelegenheit, diverse Fenster zu ersetzen. Schliesslich mussten alle Abschlüsse sowieso entfernt und erneuert werden.
Auch musste alles neu gestrichen werden. Nun hatten wir ein paar alte und ein paar neue Fenster und somit kein einheitliches Erscheinungsbild. Da lag es nahe, die verbleibenden drei Fenster auf der Rückseite, dem Adults only Floor auch zu ersetzen. Diese Arbeiten konnten wir im Winter 2012 erfolgreich abschliessen. Nachfolgend ein paar Bilder über den Verlauf der Arbeiten mit anschliessendem Endresultat.
Links starten wir mit einem Bild, wie es vorher aussah. Weisser Rahmen mit Aluminium Fenster.


Zuerst muss, wie immer, das alte Fenster herausgebrochen werden. Am Besten macht man das sehr vorsichtig, indem zuerst das Glas herausgetrennt wird. Natürlich könnte man auch einfach das Glas einschlagen, dies würde aber einen viel grösseren Aufwand zur Folge haben. Danach wird mit der Eisensäge der Mittelstab durchtrennt und dann kann mit roher Gewalt der Rahmen regelrecht herausgerissen werden. Anschliessend muss die ganze Öffnung von Nägeln und anderen Überresten gereinigt werden.

Jetzt kann man bereits das neue Fenster in die Öffnung stellen und schauen, ob es auch passen würde. Ringsum sollte ein Spalt von rund einem Viertel Inch, 6-7mm, verbleiben. Sitzt alles gut, können die weiteren Schritte vollzogen werden. Es empfiehlt sich, kleine Leistchen am unteren Rand aufzulegen, damit das neue Fenster nicht direkt auf dem Holzrahmen zu liegen kommt. So kann man später die Spalten mit Isolierschaum ausfüllen. Zur Abdichtung verwendete ich Caulk rundum auf der Innenseite des Fensters. Jetzt kann das Fenster eingesetzt werden, aber schön aufpassen, dass es auch im Blei steht, sonst hat man später Probleme mit dem Öffnen, weil alles verzogen ist. Zur Sicherung kann man jetzt die Fensterumrandung an den Fensterrahmen annageln.

Sind alle Nägeln angebracht, kann das Fenster zum ersten Mal testweise geöffnet werden. Es sollte einfach und ohne Probleme geöffnet und geschlossen werden können. Passt alles, kann an der Aussenseite, und das variert je nach Projekt, die Zierleisten wieder angebracht werden. Bei diesen Fenstern hier hatte ich welche zum befestigen. Ich habe auch schon andere Projekte gemacht, bei welchen ich nur alles fein säuberlich mit der Caulk-Masse versiegelt habe. Als letzter Schritt verwendete ich einen Sprayschaum zum Auffüllen der Spalten auf der Innenseite des Fensters. Dieser Schaum braucht meistens einige Stunden Trockenzeit, bevor man weiterarbeiten kann. Da ich für solche Sachen in der Regel genügend Zeit habe, lasse ich alles über Nacht trocknen. Am nächsten Tag habe ich dann den überfüllten Schaum weggeschnitten. Nun geht es zum krönenden Abschluss der Innenseite.

Damit alles schön aussieht und zum Innendecor passt, habe ich mehrere Holzlatten mit einer Tanning-Farbe vorbehandelt. Das verleiht dem simplen Tannenholz einen hochwertigeren Finish. Damit alles passt, habe ich mir vor einiger Zeit eine Tischsäge und eine Gehrungssäge angeschafft. Dank diesen beiden Maschinen bin ich in der Lage, solche Schreinerarbeiten selbständig und professionell zu erledigen. Nach einigen Schnitten können die Innenverkleidungen mit der Nagelpistole (musste ich auch noch kaufen) fixiert werden. Damit niemand mehr die Einschusslöcher sieht, füllte ich diese anschliessend mit einer speziellen Masse. Als Finish verwendete ich dann einen Klarlack, welcher das Holz konserviert und vor Flecken schützen soll. Nur noch den Vorhang montieren und fertig ist die ganze Fensterwechslerei.


Weil der Türrahmen und die Klimaanlagen-Umrandung noch nicht zum Konzept passten, musste ich kurzerhand dann auch noch diese mit passenden Leisten umrüsten. Jetzt muss irgendjemand (...) noch die ganze Geschichte putzen und die nächsten Gäste können wieder einziehen und von einer besseren Schall- und Wärmeisolation profitieren. Da Sonja während dieser Zeit in der Schweiz arbeiten war (November 2011 - Februar 2012) erledigte ich auch die letzten Schritte selbständig. Nicht das ich sagen will, sie putze den Dreck jeweils, den ich produziere, nein, selbst ist der Mann!

Was auch ein Problem bei diesen drei Fenstern war, ist dass diese immer stark bei Temperaturschwankungen angelaufen sind. Insbesondere die Fenster in unseren Jacuzzi Zimmern, welche immer mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen haben. Dank den neuen Fenstern, konnten wir das Anlaufen der Fenster stoppen.


Es wird sicher nicht lange dauern, und es gibt ein nächstes Fensterprojekt. Schlussendlich sind noch lange nicht alle Fenster ersetzt!

Thursday, June 18, 2015

Ein Unglück kommt selten allein

Als wir Mitte Januar 2011 aus unseren Ferien in Mexico wegen unserem Wasserschaden zurückkehren mussten, dachten wir, das war wirklich Pech und wir würden hoffentlich von weiteren Rückschlägen verschont bleiben.

Inmitten der ganzen Aufräumarbeiten wurden wir erneut von einem Schicksalsschlag heimgesucht. Als am Donnerstagabend, 27. Januar 2011, unsere Jinxy nicht wie gewohnt zum Dinner um fünf Uhr erschien, machten wir uns noch keine grösseren Gedanken. Als es dann aber später und später wurde und schlussendlich Zeit zum ins Bett gehen war und sie immer noch nicht anwesend war, waren wir doch sehr besorgt. Trotz unseren Rufen rund ums Motel, Jinxy wollte und wollte einfach nicht nach Hause kommen. Was wollten wir machen? Wir beschlossen, die Katzentüre offen zu behalten und Schlafen zu gehen. Hoffentlich würde sie ihren Weg doch noch zurück finden.

Kaum waren wir eingeschlafen, hörten wir die Katzentüre schnappen, welche ja direkt vor unserem Schlafzimmer liegt. Ein rascher Blick vor die Türe und siehe da, unsere Jinxy war wieder da! Doch halt, da stimmte etwas nicht! Eine sofortige Untersuchung brachte zu Tage, dass ihr rechtes Vorderbein im Bereich des Oberarms gebrochen war. Blut war keines auszumachen, was uns vorerst etwas beruhigte. Doch was macht man um diese Zeit mit einer verunfallten Katze? Leider kannten wir keinen tierischen Notfalldienst und so musste Jinxy wohl oder übel bis zum nächsten Morgen leiden. Wenigstens war sie nun in Sicherheit und wir waren doch irgendwie beruhigt. Fast hätten wir sie schon zu Gunsten eines Coyoten oder so, aufgegeben.

Ein kurzer Anruf bei unserem Tierarzt, Dr. vet. Wes Rice, in Berryville und wir konnten Jinxy sofort einliefern. Sie schien die Nacht den Umständen entsprechend gut durchstanden zu haben. Wieviel Schmerzen sie hatte, konnten wir uns sicher nicht vorstellen, aber sie schaute ruhig aus.

Als ich sie in die Tierarztpraxis brachte, sah ich Wes mit einem seiner Bücher beschäftigt. Er eröffnete mir, dass er sicher seit fünf Jahren keine solche Operation mehr machen musste und dass ausgerechnet heute ein weiterer Katzenbesitzer für eine Amputation einer Pfote angerufen hatte. Amputation? Ja, leider! Die Knochensplitter zerschnitten sämtliche Nerven in Jinxy's Bein und eine Heilung von dieser Seite ist aussichtslos. Entweder würde sie ein steifes Bein kriegen, oder der Tierarzt operiert das ganze Bein weg. Dr. Rice erklärte, dass die Amputation absolut die beste Lösung darstellen würde, da die Katze ja noch jung, erst etwa 8 Monate alt, war und das Tiere im Allgemeinen mit Behinderungen solcher Art sehr gut zurecht kommen würden. Also war die Entscheidung schnell gefällt.

Am Abend telefonierte uns Wes und bestätigte, dass die Operation gut verlaufen sei und das Jinxy sicher bis am Montag zur Überwachung in der Praxis bleiben würde. Wir dürften sie dann am Montag abholen kommen. Ermuntert, dass doch alles gut gegangen war, fuhren wir am Montag zur Praxis und empfingen dort unsere arme, kleine Katze. Sie schien doch etwas verängstigt und müde. Die ganze Bandage um ihre Brust schnürte ihr wohl noch etwas die Luft ab, denn sie wirkte völlig kraftlos. Wenigstens konnten wir sie nach Hause mitnehmen. Die Bandage muss aber noch bis am Mittwoch Abend dran bleiben, was wir mit Verwunderung zur Kenntnis nahmen. Wir haben damit gerechnet, dass diese noch viel länger dran bleiben müsste.

Diese zwei langen Tage waren wohl nicht sehr angenehm für unsere kleine Katze. Sie zeigte absolut keinen Lebenswillen mehr. Ihre Augen waren gefüllt mit einer Traurigkeit, wie wir sie uns nur schwer vorstellen konnten. Sie schaute uns an, als wolle sie uns sagen, dass wir sie doch einfach "gehen lassen" sollten. Selbstverständlich waren wir fest überzeugt, dass sich das ändern würde. Mittwoch Abend kam und es war an der Zeit, die Schere zu wetzen. Mit ein paar gezielten Schnitten war der kleine Panzer geöffnet und Gipsy, ja, sie hat ab sofort einen neuen Namen erhalten, war befreit! Wir konnten unseren Augen kaum glauben. Sie war wie verwandelt. Plötzlich war da wieder Leben in diesem Tier wie seit Tagen nicht mehr. Kaum war sie frei, wollte sie bereits wieder nach draussen, was wir ihr natürlich nicht ermöglichten. Sie humpelte herum und hatte auch wieder Appetit auf Futter. Nach einigen Tagen Hausarrest mussten wir sie dann noch wieder einmal nach draussen lassen. Sie schien sich sehr schnell an die neue Situation anzupassen und wir waren zuversichtlich, dass wir das Richtige gemacht hatten.


Was war eigentlich passiert? Wir wissen es bis heute nicht! Eine glaubwürdige Annahme scheint uns, dass sie irgendwo auf einen Baum geklettert ist, und sie liebte es, hoch in die Bäume zu klettern, und dabei muss sie sich mit ihrem Halsband verfangen haben. Als sie versuchte, sich zu befreien, fiel sie wahrscheinlich unglücklich hinunter und brach sich so das Bein. Dies scheint für uns die wohl glaubwürdigste Erklärung für die ganze Geschichte zu sein. Beweise für das Klettern und das Fehlen des Halsbands haben wir ja.

Leider war das nicht genug für Gipsy. Anfangs Juni 2011 kam sie mit einer schweren Verletzung an ihrem Schwanz zurück. Scheinbar wurde sie von irgendeinem Tier, oder vielleicht auch nur eine andere Katze, angegriffen. Es sah nicht gut aus. Dr. Rice war nicht sehr zuversichtlich, dass wir den Schwanz noch retten könnten, doch er würde alles versuchen, um das zu verhindern. Erneut musste Gipsy einen Verband und Hausarrest ertragen. Glücklicherweise ging alles gut und die Fleischwunde verheilte nach einigen Wochen. Ich glaube nicht, dass wir uns an eine dreibeinige, schwanzlose Katze hätten gewöhnen können.

Bis zum heutigen Tag hatten wir keine weiteren Zwischenfälle mehr. Gipsy rennt herum als ob sie mit drei Beinen geboren worden wäre. Unsere Gäste verwöhnen sie mit Streicheleinheiten und sie geniesst so den Handicap-Bonus in vollen Zügen. Sie ist und bleibt eigenwillig und das kann ihr niemand stehlen. Und wir lieben sie genau so, wie sie ist!

XOXOXO Gipsy XOXOXO



Monday, June 15, 2015

Die rote Zora kriegt neue Nachbarn

Wer unseren Blog regelmässig gelesen hat, weiss, dass wir bereits im 2009 eine neue Waschmaschine kaufen mussten. Dies vorallem, um eine eigene Maschine für die Privatwäsche zu haben.

Über ein Jahr lang stand unsere rote Zora alleine neben zwei älteren Damen, Toploader und Dryer genannt, bis auch diese modereren Zeiten weichen mussten. Einerseits war gerade "Black Friday Sale" beim Home Depot angesagt und andererseits gab es da gerade eine Nachfrage für die beiden älteren Gesellinnen. Unsere Housekeeperin Cory könnte die beiden Maschinen für ihre Mutter gebrauchen. Da beide noch tiptop funktioneren, machten wir einen kleinen Handel für $200 für beide Maschinen. Einzig, sie mussten noch abgeholt werden, was umgehend organisiert wurde.

Doch bevor wir den Handel machen konnten, stiessen wir beim Home Depot auf einen grossartigen Deal! Kaufen wir eine Waschmaschine und einen Trockner zusammen, würde uns das rund $1,400 zusammen (!) kosten. Jedes Geräte kostet einzeln $649 plus 8.75% Sales tax. Ein absolutes Schnäppchen, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass nach dem Black Friday Sale die Maschinen dann wieder je $1,100 kosten würden. Da wir unser erstes erfolgreiches Jahr beendeten, zögerten wir nicht lange und kauften uns diese Geräte von LG. Der "Tip of the Iceberg" war dann noch, dass wir eine 18-Monate-Finanzierung "same as cash" mit unserer Kreditkarte erhielten. Wir haben also 1 1/2 Jahre Zeit, diese Schulden zinslos abzutragen. Keine Frage, liefern, aber subito!

Das letzte Problem war dann aber nur von kurzer Dauer: die neue Geräte haben eine Steamer Funktion, was den Wasch- und Trocknungsvorgang noch geschmeidiger und schonungsvoller macht. Kurzerhand wurde die rote Zora zur Hotel-Arbeitsmaschine degradiert und die neue Silber Perle wird in Zukunft für unsere Privatwäsche zuständig sein. Für den Tumbler spielt es keine Rolle, er bekommt Privat- und Geschäftswäsche zum Trocknen, schliesslich sollte diese ja gewaschen sein!

Das war Ende 2010, fast Forward: Es ist Sommer 2015 und wir sind immer noch restlos mit all den drei Maschinen zufrieden. Keine Reparaturen bisher und wir hoffen, dass es so bleiben wird. Die Wäsche ist blitzsauber und riecht immer bestens. Rückblickend wäre es wirklich nicht sehr schlau gewesen, diese Maschinen nicht zu kaufen.

Vielleicht noch etwas zur Grösse: die rote Zora hat eine 3.6 cubic feet (101 Liter) grosse Trommel, die neue Silber Perle hat eine 3.5 cubic feet (99 Liter) Trommel und der Tumbler schnappt 7.3 cubic feet (207 liter). In der Schweiz werden die Inhalte in Gewicht ausgedrückt und ich weiss nicht, wie man das vergleichen kann. Jedenfalls sind unsere Maschinen sehr gross, aber nicht zu gross.





Klassisch amerikanisch: Toploader mit Wäscheschleuder und Dryer - beide nicht sehr effizient.





Die Bedienelemente schauen etwas kompliziert aus, sind es aber überhaupt nicht. Die verschiedenen Programme haben vorprogrammierte Einstellungen, welche übernommen oder geändert werden können. Entweder via Drehrad oder Knopf, alles durchdacht und bedienerfreundlich!








Ich bin sicher, wir haben noch immer nicht alle Einstellungsmöglichkeiten ausprobiert.