Friday, December 3, 2010

Landscaping selbst gemacht

Schon als wir die Lookout Lodge gekauft hatten, zeigte sich, dass wir einige Änderungen in der Gestaltung der Umgebung machen müssen. Doch solche Übungen sind sehr anstrengend und meist langwierig und kostspielig. So haben wir das ganze im ersten Jahr vertagt.

Doch kaum kamen die ersten warmen Sonnenstrahlen im Jahr 2010, so stieg der Wunsch nach Möglichkeiten, schöne Blumen und Pflanzen zu pflanzen erheblich. Nach einigen, tagelangen Gedankengängen fiel dann der Entscheid, dass wir etwas ändern wollen. Da die Pflanzzeit im Frühling am Besten ist, musste der erste Spatenstich also bald erfolgen... und der letzte sollte dann auch nicht zu spät sein...! Doch wo fängt man ein solches Projekt wohl an? Hier mal ein Überblick über den aktuellen Stand der Umgebung, von jetzt an "landscape" genannt. Das erste Bild stammt noch von 2008. Im Mai 2009 haben wir dann rund um das Road Sign roten Mulch gestreut, um endlich die grüne Wiese loszuwerden. Doch das Unkraut kämpfte trotz Folie das ganze Jahr über ums Überleben. Auch deshalb musste eine neue Lösung gefunden werden. Dann brach im Spätherbst 2009 noch eine der Seitenmauern grundlos heraus - für Arbeit war also gesorgt!

Nach einigen Wochen werweisen und ausrechnen, fanden wir dann gute und preiswerte retaining wall stones bei Meeks. Aufgrund einer ersten Berechnung würden wir etwas über 500 Steine benötigen. Jeder Stein wiegt schon mal um die 10 kg - zum Glück können diese Steine "hausgeliefert" bestellt werden. So erfolgte die Bestellung am 12. April und bereits am nächsten Tag wurde geliefert. Somit gab es kein zurück mehr! Etwas scheu fing ich dann an, die ersten Bahnschwellen (railroad ties) entlang dem Highway herauszureissen. Zur Verwunderung waren diese innert kurzer Zeit bereits ausgegraben. Dann musste noch etwas Platz für die Steine herausgepickelt werden.

Wenn derartige Arbeit in der Luft liegt, sind die Mexikaner meist nicht weit. Da einer unserer Nachbarn gerade arbeitslos war, bot er seine Dienste kurzerhand an. Lucas prahlt, dass er "viel" Erfahrung mit dem Fundamentbau habe und so dachten wir, ja, das wäre vielleicht eine gute Hilfe. So wurde schon zu Zweit gepickelt und geschaufelt - wobei unser "Angestellter" natürlich sein Geld verdienen musste. Innerhalb von zwei Tagen hatten wir das Fundament mit Zement gegossen. Lucas, unser Mexikaner, mag von Zementmixen etwas wissen, aber dass bereits ein Fundament auch im Blei sein sollte, war für ihn wohl etwas Neues. Am dritten Tag verzichtete ich dann auf seine Hilfe und startete damit, die Grundmauer so gut als möglich nivelliert zu errichten.

Einige Tage später konnten die ersten Steine verlegt werden und dies war nur noch eine Fleissarbeit. Innert einem Tag war die dreistöckige Mauer aufgebaut und eigentlich fertig. Eine retaining wall in dieser Grösse muss nicht zementiert werden - sie steht und hält von alleine, solange die Basis gut gegossen ist - was sie natürlich war!

Als nächstes war dann die alte Holzwand um das road sign fällig - etwas, das mir im Vorfeld doch etwas Bauchweh verursachte. Was würde ich tun, wenn die ganze Wand einbricht und die lose Erde über den ganzen Parkplatz drängt?? Nach ein paar gezielten Pickelhiebe war alles vergessen und niemand hatte irgendwelche Bedenken mehr. Da die Erde sehr alt und somit sehr hart war, bestand zu keiner Zeit die Gefahr eines Einbruchs.

Das Vorgehen für diesen Teil der Mauer war dann viel einfacher. Nun wusste ich ja, wie der Aufbau erfolgen musste. Einzig blieb die körperliche Anstrengung und teilweise auch geistige... Eine Erinnerung für die Nachwelt durfte dabei natürlich auch nicht fehlen. Werweiss ob das jemals jemand sieht??

Als der Zementsockel gut getrocknet hatte, konnte mit dem Aufbau der Steine begonnen werden. Auch hier war es nur noch eine Fleissarbeit. Nach relativ kurzer Zeit war die Mauer aufgebaut und zur weiteren Verwendung bereits. Zu guter Letzt musste noch die kleine Ringmauer abgebaut und zerstört werden. Danach haben wir auch diese neu mit Steinen erstellt.

Der nächste Schritt war dann fast anstregender als die bisherigen. Es galt, die steinharte Erde mit dem Tiller (ein Pflüger) aufzulockern. Da wir kein solches Gerät besitzen, hat uns eine gute Freundin den ihrigen kurzerhand zur Verfügung gestellt. Erst als ein paar Schrauben ersetzt und eingeschraubt waren, ging dieser kleine Traktor so richtig ans Werk. In Schwerstarbeit grub dieser riesengrosse Steine tief aus der Erde und verpflückte die steinharten Brocken zu Mehl. Die ganze Arbeit dauerte einige Stunden und ich war danach ganz schön geschafft. Aber das Resultat liess sich zeigen. Für den Moment brauchten wir noch neue, frische Erde. Innert zwei Tage wurde uns dann 6 Cubic yard - fast 6 Kubikmeter - gute Erde geliefert. Diese war noch am gleichen Tag an Ort und Stelle verfrachtet so dass wir die übrig gebliebenen Pflanzen nach langer Zeit wieder eingraben konnten.

Erst vor wenigen Tagen erfolgte dann der endgültige Feinschliff mit dem Platzieren des neuen und guten Mulch's. Dieser ist viel besser als der rote, den wir letztes Jahr notdürftig verlegt hatten. Mit viel Freude sind wir nun wirklich fertig mit unserem ganzen Landscaping Project.

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