Sunday, June 14, 2015

Go Shoppin' - amerikanisch

Wer war schon nicht shoppen in der Schweiz und viele lieben oder hassen es. Ich, normalerweise, gehe gerne einkaufen, weil ich es interessant finde. Man findet immer wieder neue Sachen, wovon man gar nicht wusste, dass diese existieren. Oft laufen uns Sachen, die wir zum Teil schon lange gesucht haben, einfach so vor den Einkaufswagen.

Als erfahrener Shopper habe ich einen wichtigen Ratschlag für alle gefunden: "Wenn du etwas siehst, das dir gefällt und du kannst es dir leisten, dann kauf es!" Manchmal denkt man doch, "das kaufe ich mir nächstes Mal" und was passiert beim nächsten Mal? Das Gewünschte ist nicht mehr erhältlich!

Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell diese Riesenläden mit bestimmten Artikeln ausverkauft sind. Da kannst du in ein Home Depot gehen und denkst, dieser Gigant wird wohl 2 Schachteln der gesuchten Schrauben, oder was es auch sonst sein mag, haben, doch mit bitterböser Miene stellst du fest, es hat nur noch eine und man muss zwei Wochen warten, bis wieder aufgefüllt ist. Für uns bedeutet das dann, entweder suchen wir den gleichen Artikel im nächsten Home Depot, was 15 Meilen entfernt liegt oder wir gehen zum Konkurrenten Lowe's in der Hoffnung, wir finden etwas Vergleichbares, oder wir warten bis zur nächsten Einkaufstour.

Letztes Jahr hatte ich ein Projekt für zusätzliche Steckdosen in den Gästezimmern und dazu benötigte ich viele Elektroboxen und Kabelkanäle plus Zubehör. Es dauerte mehrere Wochen, bis ich alle notwendigen Teile zusammen hatte. Natürlich konnte ich anfangen, aber ich wusste, dass ich sicher nicht genügend Material bis zum Ende haben werde. So ging es und geht es immer und immer wieder.

Unsere "Lieblings-"Läden sind WalMart und SamsClub. Beide gehören zusammen und funktionieren ähnlich, auch wenn gesagt wird, dass sie unabhängige Vertriebskanäle verwenden. Beide Firmen vermieten einen Grossteil der Geschäftsflächen an andere Grossisten und diese stellen dann ihre Ware hin. Die Betreuung erfolgt auch durch die jeweiligen Anbieter und nicht durch WalMart oder SamsClub. Zum Beispiel gibt es eine Firma, welche alle Ton- und Filmträger (CD's, DVD's) auffüllt und wenn etwas fehlt, dann nützt es rein gar nichts, wenn man dem jeweiligen Departments-Betreuer erklärt, dass sie eine schlechte Ordnung haben! Das Problem wird dann umgehend auf den Lieferanten abgewälzt. Meistens kriegt man sowieso die Antwort, doch "online" zu bestellen... So verbringen wir einige Zeit vor dem Computer auf der Suche nach dem richtigen Artikel. Zum Glück gibt es Amazon.com oder auch ebay.com. Da haben wir schon unzählige Sachen gefunden, welche wir für Stunden vergebens in einem Laden gesucht haben. Dazu kommt ja noch, dass alle Geschäfte Hausmarken führen und dass es bevorzugte Marken gibt, was da bedeutet, wenn man also irgend ein bestimmtes Markenprodukt im WalMart sucht, dies eben nicht findet, weil WalMart diese Marke nicht führt. Da staunen wir dann immer wieder, wenn wir ab und zu einmal in einen Target oder JCPenney einkaufen gehen und einfach so ein lange gesuchtes Produkt im Gestell finden.

Was will ich euch hier denn genau erklären?? Einkaufen in Amerika ist langfädig und zeitraubend, trotz der grenzenlosen Vielfalt. Seit Jahren sind unsere Einkaufstouren fast minutiös geplant, weil wir leider nur begrenzt Zeit haben. Alle Stopps sind vorgängig definiert, da man pro Geschäft meistens schnell eine halbe bis eine Stunde benötigt. Da nützt es wenig, wenn man versucht, effizient einzukaufen. Schon die ganze Lauferei braucht viel Zeit. Gänzlich vergessen habe ich zu erwähnen, dass wir ja mindestens eine Stunde pro Weg zuerst und anschliessend fahren müssen, also total 2 Stunden nur Hin- und Zurück! Und dann können wir erst gegen 11 Uhr abfahren und müssen häufig spätestens um 19 Uhr zurück im Motel sein, weil wir ja noch Gäste haben, welche vielleicht eine DVD ausleihen wollen oder ein Ticket brauchen oder sonst irgendwas. Stress pur!

Kommt es dann mal vor, und das ist sicher ab Mitte November, wenn wir das Motel für die Saison drei Monate lang schliessen können, dass wir unbegrenzt Zeit zum Einkaufen haben, geniessen wir es dann wirklich und gehen in die grossen Einkaufszentren à la Shoppyland Schönbühl, wobei dieses ja nur ein Bruchteil des amerikanischen Pendants ausfüllen würde. Wer Zeitungen liest, hat sicher auch schon gelesen, dass die traditionellen Einkaufszentren in den USA am Aussterben sind, was so auch stimmt. Die heutigen Käufer wollen mit allen Sinnen motiviert werden, welche Produkte sie einkaufen sollen und wollen.

In Rogers, Arkansas, gibt es ein eigens dafür gebautes Einkaufsdorf, was übrigens dem Shoppingerlebnis hier in Eureka Springs und auch in europäischen Städten nachempfunden wurde. Die relative neue Pinnacle Hills Promenade (www.pinnaclehillspromenade.com) ist ein grosses Einkaufsvergnügen, weil man hier zu Fuss von einem Laden zum anderen schlendern und viele verschiedene Sachen finden kann. Auf dem ganzen Weg wird man begleitet von Musik, welche aus geschickt platzierten Bose-Boxen strömt - entspannend! Nicht finden wird man Lebensmittel oder Baumaterialien, weil es dazu ja die grossen Giganten gibt und diese haben ihre eigenen Standorte, dafür gibt es die kleinen Boutiquen und Spezialläden. Viele verkaufen natürlich Kleider, Schmuck und Schuhe, aber auch Kosmetika und Haushaltartikel. Dazu hat es kleine Imbissecken für den kleinen Hunger zwischendurch. So macht Einkaufen definitiv mehr Spass! Und arm wird man dabei ganz schnell, wenn man will!





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